Antworten (2018-11-15)

Auf Anfrage eines studentischen Mediums beantworteten wir die unten stehenden Fragen. Diese wurden am Mittwoch an uns gesendet und sollen schnellstmöglich, idealerweise bis Sonntag beantwortet werden. Sie wurden außerdem an [’solid].SDS, RCDS, und die FSVV gestellt. Mit Juso-HSG und LHG wurde persönlich gesprochen. Folgende Antworten haben wir auf Grundlage eines Gesprächs bei unserem Treffen vom 15.11.2018 an das Medium gesendet. Es sind daher viele unterschiedliche Meinungen der Anwesenden eingebunden.

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Fragen an die politischen Hochschulgruppen Tübingen

Hallo! Vorab einmal vielen Dank, dass Du dir die Zeit nimmst, meine Fragen hier zu beantworten. Mit der Beantwortung der Fragen stimmst Du der potentiellen aber nicht zwingenden Veröffentlichung deiner Antworten bzw. Teile deiner Antworten im [Name der Webseite] zu. Wenn Du eine Frage nicht beantworten kannst oder willst, dann schreibe bitte „Keine Antwort“ drunter.

Name der Gruppe: Grüne Hochschulgruppe
(Die Antworten erfolgen auf Grundlage der Diskussion beim Treffen vom 15. November 2018)

Frage 1: Wie steht Ihr zum Imperativen Mandat?
Das Imperative Mandat wird bei uns regelmäßig kontrovers diskutiert. Wer sich nicht daran hält, hat keinerlei Nachteile zu fürchten. Wir glauben, dass es eine Möglichkeit sein kann, politische Themen dort und mit allen Betroffenen und Interessierten zu behandeln, wo die Universität und das Land dies nicht verbieten kann. Imperative Mandate entlasten Mitglieder von der Verantwortung, immer alles und sofort am Besten wissen zu müssen - denn sie fragen nach -, gleichzeitig holt es die Stimme von tatsächlich Betroffenen in die Gremien. Dass eine hierarchisch aufgebaute Universität hierin Gefahren sieht, ist verständlich, denn nur dort kann emanzipatorische Arbeit nicht durch Repressionen unterbunden werden, wo sie außerhalb der rechtlichen Handhabe der Uni und des Landes in Freiräumen stattfindet.

Frage 2: Woran liegt Eurer Meinung nach die geringe Wahlbeteiligung (11,9%) der Studierenden an den StuRa Wahlen?
Sowohl Unkenntnis als auch Kenntnis. Die Studierenden sind sich über ihre geringen Entscheidungsmöglichkeiten – eingeschränkt durch Land, Uni und Realität – bewusst. Seit Jahrzehnten werden die gleichen Themen – etwa Abschaffung der Anwesenheitspflicht – beworben, ohne das sich etwas ändert. Lediglich der Bildungsstreik 2009 konnte durch Besetzungen und Aktionen – wenn auch nur mittelfristig – Anwesenheitspflichten in Vorlesungen abschaffen. Wenn der StuRa etwas ändern könnte, wäre er uns verboten. Dies wissen auch die Studis.

Frage 3: Welche Defizite seht Ihr in der Arbeitsweise des StuRa?
Die Mühlen mahlen langsam. Nur ein fester Kern diskutiert. Viele Gruppen beteiligen sich nur unzureichend in der Arbeit. Auch wir könnten mehr tun. Wenn die Teilnahme an einer AK-Sitzung oder Anträge gefeiert werden, anstatt Normalität zu sein, ist das traurig. Dass erneut und schon wieder über Imperative Mandate, anstatt über Inhalte und Ziele und wie diese erreicht werden können, gesprochen wird, ist bezeichnend.

Frage 4: Wie empfindet Ihr das Klima der im StuRa vertretenen Gruppen untereinander?
Gut. Klimaschutz ist uns wichtig.

Frage 5: Warum denkt ihr interessieren sich so wenige Menschen für die Arbeit des StuRa?
Die (hochschul)politische Arbeit in Tübingen findet in Arbeitskreisen, Hochschulgruppen, Fachschaften, Initiativen und unter einzelnen (hochschul-) politisch Aktiven statt. Viele Menschen sind aktiv. Viele Menschen wissen nicht, dass der StuRa existiert und wie dieser helfen kann, studentische Interessen zu unterstützen. Wir erleben aber ein steigendes Interesse an gemeinsamen Projekten.

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Wer mit uns diskutieren möchte: Unsere Sitzung ist im Wintersemester 2018 immer Donnertags, 14:15, im Klubhaus.