Gegen die Abschaffung der Gender Studies

Danke an die Fachschaft Erziehungswissenschaft Tübingen, welche sich stark und laut machen gegen die Abschaffung der Gender Studies in Ungarn (siehe geteilter Post). Solidarität zwischen den Studierenden ist wichtig und richtig.

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#meinung
Die „rechtskonservative“ (Die Zeit) Regierung Ungarns um Ministerpräsident Viktor Orbán begründet die Streichung der Geschlechterstudien aus den zugelassenen Studiengängen unter anderem mit „eine[r] angeblich mangelnden Nachfrage nach Absolvent[*inn]en“. Ein Fokus auf Profit und (kapitalistische) Nutzbarkeit wird also auch durch rechtsnationale Akteur*innen für die Beseitigung der Freiheit von Wissenschaft und Forschung verwendet.

Dieses Denken findet sich auch im sogenannten „Westen“ wieder. Verschiedenen Forschungsrichtungen werden Erkenntnisgewinne und Wissenschaftlichkeit – teils sogar durch Kolleg*innen aus anderen Fächern – abgesprochen. Akteur*innen der AfD bis tief hinein ins ‚demokratische Spektrum‘ – etwa bei CSU und RCDS – sprechen von „Genderwahn“ und „Gender-GAGA“ und polemisieren damit gegen Geschlechterstudien. US-Präsident Trump verhindert durch Budgetkürzungen u.a. bei der NASA genauere Klimamodelle. In Brasilien wird Wissenschaftlern und Lehrern vorgeworfen, sie indoktrinierten ihre Schüler mit linkem Gedankengut. Polizisten drangen noch vor der Wahl Bolsonaros in brasilianische Universitäten ein, beschlagnahmten Banner und Materialien zu der Geschichte des Faschismus und untersagten Diskussionsveranstaltungen. Das sind nur einige Beispiele, wo aktuell gegen Wissenschaftsfreiheit vorgegangen wird.

Einer Solidarität zwischen den Wissenschaften und Wissenschaftler*innen, welche gemeinsam in vielen unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen am Erkennen und Verändern der Wirklichkeit arbeiten, weicht zunehmend dem Konkurrenzkampf um Drittmittel, „Anerkennung“ und sogenannte „Exzellenz“.
Bei den globalen Demonstrationen des „March for Science“ war diese Solidarität noch einmal hörbar, aber die Stimmen der Gestrigen, die Wissenschaftsfreiheit und zu oft die Demokratie direkt mit abschaffen wollen, sind laut.

Die Welt können wir nur gemeinsam retten – für jede*n Einzelne*n, mit allen zusammen.

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