Die Aufzeichnungen der Vorträge können nach dem Vortrag auch hier gefunden werden.
Morgenstelle, Brechtbau, Mensa – selbst im vergleichsweise grünen Tübingen begegnet man vielerorts grauen Betonlandschaften. Doch das muss nicht so bleiben! Mit unserer Veranstaltungsreihe „Concrete Utopia? Konkrete Begrünung!“ laden wir dazu ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie wir unsere Städte und Gebäude in lebendige, klimaresiliente Lebensräume verwandeln können.
In Vorträgen, Diskussionen und praxisnahen Inputs beleuchten wir die Grundlagen der Gebäudebegrünung, analysieren politische und planerische Rahmenbedingungen und diskutieren, welche Transformationen notwendig sind, um grüne städtische und universitäre Lebenswirklichkeiten zu verankern. Unser Ziel: konkrete Ideen und Lösungen für eine lebenswertere, grünere Zukunft.
Programm
Jan Kamensky: „Utopien des öffentlichen Raums“
06. Juni 2025, 18:15 Uhr, Kupferbau HS 22
Der öffentliche Raum wurde im vergangenen Jahrhundert weitestgehend versiegelt und zubetoniert. Nach dem Umweltbundesamt sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland aktuell versiegelt. Wie können wir eine Vision für lebenswertere, öffentliche Räume entwickeln?
In seinem Vortrag stellt uns Jan Kamensky unter anderem die Frage, warum Utopien notwendig sind und wir eine geübte Vorstellungskraft dringender brauchen könnten denn je.
Podiumsdiskussion: Wie kann mehr städtische Begrünung in der Praxis gelingen?
18. Juni 2025, 18:15 Uhr, Kupferbau HS 22
Städtische Begrünung gilt als wichtiger Baustein für lebenswerte, klimaresiliente Städte – und doch bleibt sie in der Praxis oft hinter ihren Möglichkeiten zurück. Warum werden Dach-, Fassaden- oder Innenraumbegrünungen bei vielen Neubauten und Sanierungen kaum umgesetzt – trotz vorhandener Leitfäden und politischer Ziele? Welche Zielkonflikte entstehen im Bauprozess, und welche Akteur:innen müssen beteiligt werden, damit Begrünung von Anfang an mitgedacht wird?
Die Podiumsdiskussion beleuchtet anhand konkreter Beispiele, wo Begrünung bereits gelingt, wo sie scheitert – und warum. Es geht um Herausforderungen im Planungsalltag, Ängste und Vorurteile gegenüber städtischem Grün, aber auch um Entsiegelungsinitiativen und die Frage, wie Begrünung nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich verankert werden kann. Dabei stehen Fragen der Mitgestaltung ebenso im Fokus wie der Umgang mit Artenvielfalt, Klimaanpassung und Flächenkonkurrenz.
Podium:
Swantje Sperling, MdL BW, Mitglied im „Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft“ und Sprecherin für Kommunalpolitik der Landtagsfraktion GRÜNE
Philipp Keller, Leitung der Fachabteilung „Wasserwirtschaft und Grün“ der Stadt Tübingen
Prof. Oliver Betz, Institut für Evolution und Ökologie an der Universität Tübingen, Initiative „Bunte Wiese Tübingen“
Alina Lipp, Studierende an der Universität Tübingen, Initiative „Bunte Wiese Tübingen“
Jörg Sigmund, Freier Landschaftsarchitekt bdla, Kammergruppe Reutlingen der Architektenkammer BW
Moderation:
Linus Szillat, Mitglied des Senats und des Studierendenrats an der Universität Tübingen für die Grüne Hochschulgruppe
Fernando Ortiz Monasterio (Via Verde): International Perspectives on Greening
04. Juli 2025, 18:15 Uhr, Kupferbau HS 22
Informationen folgen.
Podiumsdiskussion: Wie können wir als Gesellschaft ökologisch nachhaltiger werden?
24. Oktober 2025, 18:15 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben.
Informationen und Teilnehmende folgen.
Bisheriges Programm
Prof. Manfred Köhler (TU Neubrandenburg): Wurzeln schlagen in Beton: Einführung in die Gebäudebegrünung! AUFZEICHNUNG FOLGT!
07. Mai 2025, 16:15 Uhr, Morgenstelle N3
Wer schon einmal länger auf der Morgenstelle war, kennt sie nur zu gut: die Aussicht auf Betonwüste und Rollrasen. Im
Laufe des Studiums gewöhnt man sich zwar daran — doch der leise Zweifel bleibt: Muss das wirklich so sein? Warum so viel Beton und so wenig Grün?
Am 07. Mai 2025 um 16:15 Uhr im Hörsaal N3 auf der Morgenstelle wird Prof. Manfred Köhler, einer der führenden Forscher:innen im Bereich Gebäudebegrünung, uns in seinem Vortrag die Grundlagen und Methoden der Begrünung von Gebäuden näherbringen. Dabei geht es nicht nur um verschiedene Begrünungsarten, sondern auch um die besonderen Herausforderungen, die diese mit sich bringen.
Ein spannender Aspekt: Prof. Köhler wird auch auf weitverbreitete Mythen und Missverständnisse rund um Gebäudebegrünung eingehen — ein Thema, das gerade im Zusammenhang mit „Greenwashing“ immer wieder eine große Rolle spielt.
Zum Abschluss gibt es außerdem einen Ausblick darauf, wie wir selbst zur Verbesserung der Begrünung beitragen können. Im Anschluss habt ihr die Gelegenheit, in einer offenen Diskussion Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Marco Schmidt (BBSR / TU Berlin): Klimaresiliente Begrünung AUFZEICHNUNG FOLGT!
09. Mai 2025, 18:15 Uhr, Kupferbau HS 22
Es wird weltweit immer wärmer und immer trockener, und beides hängt miteinander eng zusammen. Eine Ursache-Wirkungsbeziehung ist der sog. „Urban Heat Island Effekt“. Sobald Wasser in die Kanalisation abgeleitet und dem natürlichen Kreislauf entzogen wird, wird es warm. Auch global ist der Verlust von Vegetation primäre Ursache für die zunehmende Erwärmung.
Eigentlich ist klar, was zu tun ist: die ökologischen Kreisläufe schliessen. Anhand von mehreren realisierten Beispielen wie dem Bunker St.Pauli in Hamburg, dem Potsdamer Platz in Berlin und dem Institut für Physik werden die wesentlichen Ergebnisse einer Begrünungsstrategie der Innenstädte vorgestellt.
Marco Schmidt arbeitet am Bundesinstitut für Bau-/ Stadt- und Raumforschung sowie an der TU Berlin im Themenfeld des ökologischen, energieeffizienten und nachhaltigen Bauens.
Silvia Gonzalez (Green City e.V.): Urbane Begrünung, AUFZEICHNUNG FOLGT!
21. Mai 2025, 18:15. Uhr, Kupferbau HS 22
Der 1990 gegründete Umweltverein engagiert sich für eine lebenswerte, grüne und klimagerechte Stadt München. Im Vortrag wird in den Vordergrund gestellt wie Stadtbegrünung, nachbarschaftliches Gärtnern und die Umverteilung des öffentlichen Raums aktiv gestaltet werden können. Anhand konkreter Projekte wird gezeigt, welche Rolle Grünflächen im Klimawandel spielen und wie sie zur lokalen Ernährung, besseren Luftqualität und sozialen Vernetzung beitragen.
Silvia Gonzalez setzt sich als Leitung im Bereich „Urbanes Grün“ im Verein Green City e.V. für ein grüneres und lebenswerteres München ein.