Gegen jeden Antisemitismus!

Heute gedenken wir an Shlomo Levin und Frida Poeschke, welche heute vor 38 Jahren, am 19.12.1980, von den Rechtsterroristen Uwe Behrendt in Erlangen ermordet wurden. 

Behrendt war Teil der „Wehrsportgruppe Hoffmann“ und zuvor Mitglied der Tübinger „Straßburger Burschenschaft Arminia“ und des „Hochschulrings Tübinger Studenten“. Verurteilt wurde Behrendt nie, er floh in den Libanon und beging dort Selbstmord. 

Wer über politischen Extremismus an der Uni Tübingen spricht, muss auch darüber sprechen: Terrorist*innen haben hier studiert, waren in Hochschulgruppen und Verbindungen aktiv. 

Kein Vergeben. Kein Vergessen. 

In Gedenken. ✡

Endlich BW-Tarif.

Seit gestern gibt es ein Ticket pro Strecke. Finden wir gut.

Längst nicht alles, was die Partei macht, mit der wir einige Inhalte und den Namen teilen, finden wir gut (LHG-Novelle? Studiengebühren? Bori…), aber hier ist ausnahmsweise ein Lob angebracht. Was die Studierenden mit viel Mühe auch über Jahre nicht zu einem bezahlbaren Landesweiten Semesterticket schmieden konnten, hat die Landesregierung den über 20 Verkehrsverbünden im Land abgerungen: Einen einheitlichen und bezahlbaren Tarif.

So kostet das Ticket Tübingen nach Stuttgart zukünftig nur noch rund 10, statt 15 Euro. Klar, mit Gruppenticket (#Solidarität) geht das immer noch günstiger, aber: Mit dem BW-Tarif ist die erste Note des Abgesangs auf zu teure Verkehrsverbünde und unbezahlbaren ÖPNV gesungen.

Danke an Verkehrsminister Winfried Hermann (übrigens auch jemand aus der Gegend) und alle anderen, die sich dafür eingesetzt haben. Als nächstes stellen wir alle Bahnen auf Ökostrom um, oder? 💚

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Kohleausstieg jetzt!

Gestern erreichten uns Grüße von unseren Aktiven von der Klima-Demo in Berlin, die wir gerne mit euch teilen. Auch sonst waren wieder viele Tübinger*innen dort und in Köln, um ein starkes Zeichen für ein konkretes Ziel – Kohleausstieg vor 2030, Halbierung der Kohleverbrennung in Deutschland bis 2020 – zu setzen. Wann werden unsere Sorgen ernst genommen?

Am Samstag forderten zeitgleich in Berlin rund 16.000 Menschen und in Köln etwa 20.000 Menschen den Kohleausstieg. Wenn wir auf diesem Planeten leben bleiben wollen – wir finden den ja ganz gut – ist das dringend notwendig. #hambibleibt #kohleaus #endcoal #dieweltrettetsichnichtselbst

Kupferbau besetzt.

Im Nachgang der Demo „Wissenschaft für die Menschen – nicht für die Industrie, Überwachung und Krieg“ der No-Cyber-Valley-Initiative – zu deren Teilnahme auch wir aufgerufen hatten – haben einige Studierende am Donnerstag um zirka 20 Uhr sich dazu entschieden, einen Hörsaal des Kupferbau zu besetzen. Das Plenum der Besetzer*innen hat Forderungen formuliert und verbreitet diese über eine von der Hochschulgruppe Ernst-Bloch-Uni Tübingen bereitgestellte Webseite.

Zur konkreten Besetzung konnten wir uns bisher keine Meinung als GHG bilden, auch da sich die Lage stündlich entwickelt. Wir können aber festhalten, dass eine friedliche, gewaltfreie und respektvolle Besetzung ein gutes Mittel sein kann, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. So haben bereits zahlreiche studentische Zusammenschlüsse – selbst auf Europäischer Ebene – ihre Solidarität erklärt. Die Universität duldet bis auf weiteres die Besetzung und zeigt damit, dass sie auch für Kritik Raum lässt. Ob sie sich auch zu Gesprächen über die Themen der Besetzung einlässt, bleibt zu hoffen.

Die letzte große Kupferbaubesetzung fand Ende der 2000er statt, und verlief über Wochen hinweg ohne Sachbeschädigungen. Die Besetzer*innen konnten damit das Ende von Anwesenheitspflichten – wenn auch nur für einige Jahre – durchsetzen.

https://www.blochuni.org/Kupferbau/

Demoaufruf „Wissenschaft für die Menschen – nicht für die Industrie, Überwachung und Krieg“

Die GHG schließt sich dem Demoaufruf „Wissenschaft für die Menschen – nicht für die Industrie, Überwachung und Krieg“ der No-Cyber-Valley-Initiative an. Mehr Infos unter www.nocybervalley.de

Wir lehnen das Projekt Cyber Valley ab, weil es für eine Forschungspolitik im Dienste der Industrie und der Rüstung steht, die Wissenschaft dabei instrumentalisiert und letztlich zu vernichten droht. Zugleich sind wir nicht bereit, die Folgen des Cyber Valleys für die Stadt, die tatsächlichen Ökosysteme, die individuellen und gesellschaftlichen Freiheit zu tragen. Stattdessen fordern wir …

– eine solide Grundfinanzierung und Demokratisierung der Universitäten, statt immer größerer Abhängigkeit von Drittmitteln, Stiftungsprofessuren und Industrie;

– eine „Offenlegung aller Pläne und Strukturen des Cyber Valley“ sowie der Verträge und Zahlungen zwischen Unternehmen wie Amazon und Wissenschaftler*innen der Universität und des MPI;

– die in Tübingen an Universität und MPI betriebene, mit öffentlichen Mitteln bezahlte Wissenschaft muss der Allgemeinheit dienen, nicht privaten Profitinteressen;

– ein klares „Nein!“ des Gemeinderats Ende Dezember zum Verkauf von Flächen an die profit-orientierten Akteure des Cyber Valley;

– Förderung von Initiativen für ein nachhaltiges, gutes Leben für alle – wenn Forschung an Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, dann nur zu diesen Zwecken;

– Keine Ansiedelung des Amazon-Konzerns in Tübingen, da der Konzern für schlechte Arbeitsbedingungen und umfangreiche Ausspähung der Konsument*innen bekannt ist;

– eine Zivilklausel für die Obere Viehweide, damit dort keine Zusammenarbeit mit Militär und Rüstung stattfindet;

– sozialen Wohnungsbau und eine Stadt für alle und statt Standort im „Kampf um die besten Köpfe“!

Kommt zur Demo am Donnerstag, den 29.11. ab 17 Uhr auf dem Europaplatz (Bahnhof): „Wissenschaft für die Menschen – nicht für die Industrie, Überwachung und Krieg“

Gegen die Abschaffung der Gender Studies

Danke an die Fachschaft Erziehungswissenschaft Tübingen, welche sich stark und laut machen gegen die Abschaffung der Gender Studies in Ungarn (siehe geteilter Post). Solidarität zwischen den Studierenden ist wichtig und richtig.

*
#meinung
Die „rechtskonservative“ (Die Zeit) Regierung Ungarns um Ministerpräsident Viktor Orbán begründet die Streichung der Geschlechterstudien aus den zugelassenen Studiengängen unter anderem mit „eine[r] angeblich mangelnden Nachfrage nach Absolvent[*inn]en“. Ein Fokus auf Profit und (kapitalistische) Nutzbarkeit wird also auch durch rechtsnationale Akteur*innen für die Beseitigung der Freiheit von Wissenschaft und Forschung verwendet.

Dieses Denken findet sich auch im sogenannten „Westen“ wieder. Verschiedenen Forschungsrichtungen werden Erkenntnisgewinne und Wissenschaftlichkeit – teils sogar durch Kolleg*innen aus anderen Fächern – abgesprochen. Akteur*innen der AfD bis tief hinein ins ‚demokratische Spektrum‘ – etwa bei CSU und RCDS – sprechen von „Genderwahn“ und „Gender-GAGA“ und polemisieren damit gegen Geschlechterstudien. US-Präsident Trump verhindert durch Budgetkürzungen u.a. bei der NASA genauere Klimamodelle. In Brasilien wird Wissenschaftlern und Lehrern vorgeworfen, sie indoktrinierten ihre Schüler mit linkem Gedankengut. Polizisten drangen noch vor der Wahl Bolsonaros in brasilianische Universitäten ein, beschlagnahmten Banner und Materialien zu der Geschichte des Faschismus und untersagten Diskussionsveranstaltungen. Das sind nur einige Beispiele, wo aktuell gegen Wissenschaftsfreiheit vorgegangen wird.

Einer Solidarität zwischen den Wissenschaften und Wissenschaftler*innen, welche gemeinsam in vielen unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen am Erkennen und Verändern der Wirklichkeit arbeiten, weicht zunehmend dem Konkurrenzkampf um Drittmittel, „Anerkennung“ und sogenannte „Exzellenz“.
Bei den globalen Demonstrationen des „March for Science“ war diese Solidarität noch einmal hörbar, aber die Stimmen der Gestrigen, die Wissenschaftsfreiheit und zu oft die Demokratie direkt mit abschaffen wollen, sind laut.

Die Welt können wir nur gemeinsam retten – für jede*n Einzelne*n, mit allen zusammen.

*

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Antworten (2018-11-15)

Auf Anfrage eines studentischen Mediums beantworteten wir die unten stehenden Fragen. Diese wurden am Mittwoch an uns gesendet und sollen schnellstmöglich, idealerweise bis Sonntag beantwortet werden. Sie wurden außerdem an [’solid].SDS, RCDS, und die FSVV gestellt. Mit Juso-HSG und LHG wurde persönlich gesprochen. Folgende Antworten haben wir auf Grundlage eines Gesprächs bei unserem Treffen vom 15.11.2018 an das Medium gesendet. Es sind daher viele unterschiedliche Meinungen der Anwesenden eingebunden.

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Kleidertausch im Klubhaus

9. November 2018 im Klubhaus (Kleiner Saal)
18.00 – 19.00 Uhr Filmvorführung: living wage – now!
19.00 – 21.00 Uhr Kleidertausch
Durchgehend: Posterausstellung „Ich mache deine Kleidung! Die starken Frauen aus Süd Ost Asien“ von FEMNET e.V. (Infos unten)

Egal ob Pullover oder Abendkleid, Mütze oder Gummistiefel, bringt eure aussortierten Sachen mit und lasst uns tauschen!
Dazu wird es Getränke gegen Spende geben.

Wir bereiten Tische und Kleiderstangen vor, die wir nach „Rubriken“ ordnen (z,B. Hose, Pullover, Accessoires). Dort könnt ihr eure Sachen einsortieren und los geht’s. Der Kleidertausch kostet nichts.
Bringt bitte nur saubere und gut erhaltene Sachen mit! 🙂

Die übrige Kleidung geht an den „Umsonstladen“ in der Schelling oder ihr nehmt eure Sachen wieder mit nach Hause.

Wir freuen uns auf euren zahlreichen Besuch! 🙂

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit KleidertauschTUE [at] posteo.de statt.

*Die Ausstellung porträtiert neun Frauen aus Textilfabriken in Kambodscha und Bangladesch. Sie berichten über ihren Arbeitsalltag und ihr Engagement als Gewerkschafterinnen. Die Ausstellung wurde ursprünglich von der niederländischen Kampagne für Saubere Kleidung erstellt und 2014 von FEMNET e.V. ins Deutsche übersetzt und aufbereitet. Mehr Infos zu der Ausstellung und zu FEMNET e.V. unter:
https://www.femnet-ev.de/index.php/themen/ausstellung-ich-mache-deine-kleidung

Damenverbindungen – zwischen Emanzipation und patriarchalen Strukturen? (Vortrag)

Wir, die GHG, beteiligen uns mit einem Vortrag an der Blochwoche. Der Vortrag wird durch den Studierendenrat Tübingen finanziell gefördert. Wir bedanken uns für die Förderung.

Damenverbindungen – zwischen Emanzipation und patriarchalen Strukturen? (Vortrag)

Drei* Damenverbindungen konkurrieren in diesen Tagen an unserer Uni um neue Studentinnen. Das Verbindungswesen bleibt dennoch Männerdomäne. Sind Damenverbindungen ein Zeichen von Emanzipation? Die Diplom-Sozialwirtin Anne Mielke führte zahlreiche Interviews mit Verbindungsstudent*innen und promoviert zu „Frauen in Couleur“. Sie sprach u.a. in SWR.Wissen, ZDF.info und mephisto 97.6 zum Thema. Wie ticken Verbindungsstudentinnen heute? Welche Strukturen reproduzieren sie? Und ist alle Verbindungskritik damit schon überholt?

Am Mittwoch, 24.Oktober 2018, um 18 Uhr, laden wir euch herzlich zum Vortrag in den Kupferbau, Hörsaal 24, ein.

Der Einlass ist kostenlos. Die Veranstaltungen der Bloch-Woche bieten keine Werbefläche für rassistische, sexistische, menschenverachtende oder sonstig diskriminierende Symbole. Wir bitten insbesondere auf das Tragen von Bändern, Uniformen, Mützen und ähnlichen Kleidungsstücken zu verzichten. Als Veranstalter*innen behalten wir uns vor, Störer*innen von der Veranstaltung auszuschließen.