Wahlgrundsätze bei Uniwahlen einhalten: Nein bei der Befragung zu Onlinewahlen

Die Universität führt aktuell eine Befragung zum Thema Onlinewahlen durch. Wir haben uns zusammen mit euch bisher klar gegen Onlinewahlen ausgesprochen. 2021 beschloss der StuRa eine Stellungnahme gegen Onlinewahlen, 2022 positionierte sich die Studentischen Vollversammlung gegen Onlinewahlen

Wahlen per Webserver sparen zwar Papier und ggf. Arbeitszeit bei Mitarbeiter*innen und für manche Wählenden können die Hürden dadurch geringer sein an den Wahlen teilzunehmen, für uns überwiegen aber die negativen Folgen und Gefahren: 

– Onlinewahlen sind nicht öffentlich: Während bei einer Wahl auf Papier jeder Schritt für jede*n Wähler*in verständlich ist, können ohne technische Kenntnisse viele zentrale Schritte der Wahl nicht nachvollzogen werden

– Onlinewahlen sind nicht nachprüfbar: Aktuell wird unsere Papierwahl digital ausgezählt. Kommt es zu Zweifeln über die Korrektheit der Auszählung, kann von Hand nachgezählt werden. Dies ist bei digitaler Wahl nicht möglich.

– Onlinewahlen sind nicht präsent: Unidemokratie lebt auch davon, dass man sie sieht. Wahlen auf Papier finden sichtbar in unseren Hörsaalgebäuden statt, nicht auf irgendeinem Server. Uniwahlen sollten keine weitere uninteressante Rundmail sein. 

– Onlinewahlen sind nicht fair: Bei Onlinewahlen müssen wesentliche Schritte, damit die Wahl geheim ist, durch die Wähler*innen erfolgen. Bei Onlinewahlen hindert niemand eine Gruppe daran, euch durch aggressive Werbeanzeigen, Wähl-Partys und ähnliches zu beeinflussen oder unter Druck zu setzen.

– Onlinewahlen sind nicht unumstritten: Digitalverbände wie der Chaos Computer Club (CCC) oder die Konferenz der Informatikfachschaften (KIF) sprechen sich gegen Onlinewahlen aus. Auch der Studierendenverband fzs äußerte sich gegen Onlinewahlen. Dennoch haben viele Universitäten sie eingeführt.

Bitte nehmt bis zum 20. Februar bei der Onlinebefragung der Universität teil:  https://moodle.zdv.uni-tuebingen.de/mod/feedback/view.php?id=157524

Das Meinungsbild wird Einfluss darauf haben, ob sich die Universität für oder gegen Onlinewahlen entscheidet.  Die Studierendenvertretung möchte die gute Zusammenarbeit mit der Universität in jedem Fall fortsetzen. Dazu gehört, dass wir gemeinsam unsere Wahlen durchführen können. 

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